Europas Industrie

Produktionsstandort Europa – Ein Spagat zwischen Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit

Die europäische Industrie steht vor einer einzigartigen Herausforderung – die Balance zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Die Verbandsmitglieder des IZEG zählen als Hersteller von Gussrohrsystemen für die Gebäudeentwässerung einerseits zu den energieintensiven Produktionsbetrieben, auf der anderen Seite sind sie Lieferant von nachhaltigen Baumaterialien.

Wie gelingt der Spagat zwischen wirtschaftlichem Handeln und nachhaltigem Bewusstsein in der metallverarbeitenden Industrie „Made in Europe“?

Politische Anforderungen als Kraftakt für Industriebetriebe

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) wurden 2015 von den Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedet. Diese ambitionierten Ziele setzen darauf, weltweit Armut zu beenden, den Planeten zu schützen und Wohlstand für alle zu fördern. Sie umfassen eine breite Palette von sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten.

Die Europäische Union hat sich verpflichtet, eine führende Rolle bei der Umsetzung dieser Ziele zu übernehmen und eine nachhaltige Entwicklung sowohl innerhalb der Mitgliedsstaaten als auch weltweit zu fördern.

Diese Ziele setzen einen globalen Rahmen für nachhaltiges Wirtschaften, der auch für europäische Industriebetriebe weitreichende Auswirkungen hat und sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringt.

Innovation als Schlüsselfaktor für Wettbewerbsfähigkeit
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der europäischen Industrie ist die Innovationskraft. Innovation ist ein entscheidender Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit von metallverarbeitenden Betrieben, wie auch für die europäischen Gussrohrhersteller.

Innovationen bedeuten meist hohe Investitionskosten, vor allem bei produzierenden Betrieben. Hier einige der wichtigsten Aspekte:

  • Technologische Innovationen im Bereich der Automatisierung und Digitalisierung, der additiven Fertigung, wie z. B. der 3D-Druck, und der Entwicklung innovativer Materialien stehen auch bei den Gussrohrherstellern im Fokus der Unternehmensstrategien.
  • Prozessinnovationen, vor allem die Implementierung von energieeffizienten Technologien und Verfahren zur Reduktion des Energieverbrauchs, sind ein wesentlicher Aspekt für energieintensive Produktionsbetriebe.
  • Durch Produktinnovationen werden Produkte ständig weiterentwickelt, um den nachhaltigen Anforderungen der Kunden und regulatorischen Vorschriften zu entsprechen.

Deutschland stagniert weltweit auf Rang 10 von 35 Volkswirtschaften lt. aktuellem Innovationsindikator 2023.

Aus einem Bericht des Presseportals vom 03.05.2023 geht hervor, dass kleine Industrienationen, wie z. B die Schweiz, Singapur oder Dänemark, die Rangliste anführen. Diese Staaten spezialisieren sich sehr stark auf einzelne Technologien. Stabil, aber zu wenig dynamisch bewegt sich Deutschland über die letzten 15 Jahre ohne erkennbare Verbesserung. Die stockende Innovationsfähigkeit wird auf wenig dynamische finanzielle und personelle Strukturen zurückgeführt. Es fehlen Fachkräfte, personelle Ressourcen werden zunehmend in wertschöpfungsfernen Prozessen wie Berichtspflichten gebunden.

Im Bereich „Nachhaltig wirtschaften“ kann sich die deutsche Wirtschaft auf Platz 3 hinter Dänemark und Finnland behaupten. Dies zeigt von einer breiten Ausrichtung auf Nachhaltigkeitsthemen.

Fazit

Metallverarbeitende Betriebe in Europa, so auch die Verbandsmitglieder der IZEG, stellen sich den politischen Anforderungen. Die Fähigkeit, kontinuierlich zu innovieren und sich an veränderte Bedingungen anzupassen, wird entscheidend für den langfristigen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit sein.

Um diesen Spagat zwischen nachhaltigem Bewusstsein und zukunftsfähiger Wirtschaft zu schaffen, ist eine enge und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Politik und Industrie essenziell.

Denn das Ziel beider Seiten ist dasselbe: einen wettbewerbsfähigen, ökonomisch, ökologisch sowie sozial nachhaltigen Wirtschaftsstandort „Europa“ zu schaffen.

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